So beginnen wir den Morgen

morgenkreismitteJeder Morgen beginnt bei uns mit dem Morgenkreis. Wir haben auch schon andere Gesprächsformen ausprobiert oder ihn versucht wegzulassen, aber die Kinder fordern ihn konsequent ein.

Im Morgenkreis erzählt jeder kurz, wie es ihm geht, was ihn beschäftigt, was gestern passiert ist, was heute oder morgen passieren wird. Das geht von „Mir geht’s gut“, über „Mein Hamster ist gestorben“, bis zu „Ich habe Angst vorm Zahnarzt.“ Bei solchen Beiträgen steigen die anderen Kindern oft ein und erzählen Geschichten von sich oder fühlen mit.

Manche Kinder müssen wir beim Erzählen etwas bremsen, andere motivieren und Vertrauen aufbauen, damit sie sich vor der Klasse etwas sprechen trauen.

Mit der Zeit leiten die Kinder den Morgenkreis alleine, fragen bei Unklarheiten nach und vertiefen Themen, die sie interessant finden. Auch wir Lehrer erzählen jeden Tag von unseren Erlebnissen und Gefühlen, als Teil der Klasse.

Immer wieder machen wir Anläufe, damit die Kinder ihre Gefühle genauer benennen können als „Mir geht‘ s gut“ zu sagen, wobei es sich hartnäckig durchsetzt. Da wir Lehrer das selbst jeden Tag durchmachen, wissen wir aus erster Hand, wie schwer es ist, etwas anderes zu sagen.

Dieses „Von der Seele reden“ finden wir wichtig, damit die Kinder frei sind und sich aufs Lernen konzentrieren können. Durch die Äußerung über die eigene Befindlichkeit ist es für uns auch einfacher,  zu wissen, wo jedes Kind gerade steht und können es besser begleiten. Manchmal folgen Gespräche mit einzelnen Kindern, manchmal fragen wir bei den Eltern nach, was gerade los ist.

Für uns ist der Morgenkreis ein wunderschöner Beginn, um gemeinsam in den Tag zu starten.